Endlich Ferien! Angesichts von Hitze und Sonne locken die umliegenden Wälder zu schattigen Spaziergängen und schönen Tagen im Freien. Tatsächlich ist es während Hitzewellen in Wäldern durchschnittlich um bis zu 4°C kühler als außerhalb. Grund dafür ist nicht nur, dass das Kronendach der Bäume die Sonne abhält und den Boden beschattet, sondern auch das Wasser, dass die Pflanzen bei der Photosynthese an die Umgebung abgeben.
Denn jetzt im Sommer läuft die Wachstumsphase der Bäume auf Hochtouren. Mithilfe der Verdunstung von Wasser aus dem Boden entnehmen sie CO2 aus der Luft und wandeln es mit der Energie des Sonnenlichts in Zucker um. Aus diesem Stoff werden Holz, Wurzeln und Blätter aufgebaut. Der restliche Sauerstoff, der als „Abfallprodukt“ übrig bleibt, wird wieder an die Luft abgegeben. Die frische, gefilterte Waldluft einzuatmen tut übrigens auch nachweislich unserer Gesundheit gut.
Nicht nur zum Spazierengehen lädt die Natur jetzt ein, sondern auch zum Naschen an den Früchten des Waldes, wie Eierschwammerl, Steinpilz, Himbeeren oder Heidelbeeren. Aber aufgepasst: Das Sammeln von Schwammerln und Beeren ist in Österreich pro Tag und Person auf zwei Kilo beschränkt!
Das hat auch ökologische Gründe. Die Pilze sind wichtige Symbionten, also „Partner“ der Waldbäume, die unterirdisch ihre Wurzeln verbinden und so den Zugang zu wichtigen Nährstoffen aus dem Boden erleichtern. Im Gegenzug erhalten sie von den Bäumen den oben genannten Zucker, denn Pilze können selbst keine Photosynthese betreiben.
Während die Sonne und Wärme Voraussetzung für viele wichtige Prozesse im Wald sind, kann es allerdings auch zu viel des Guten werden. In der trockenen, heißen Jahreszeit ist die Gefahr für Feuer besonders hoch. Da 85 % aller Waldbrände in Österreich durch menschliches Tun ausgelöst werden, gilt hier auch für Waldbesucher*innen besondere Vorsicht. Weggeworfene Zigaretten oder außer Kontrolle geratene Lagerfeuer stellen hier eine große Gefahr dar. In Regionen, in denen das Risiko besonders hoch ist, kann die Behörde auch ein zeitlich befristetes Betretungsverbot des Waldes aussprechen. Solche Vorgaben sind unbedingt zu beachten.
Eine weitere Gefahrenquelle für Waldbesucher können Pflege- und Forstarbeiten darstellen, die zurzeit vielerorts stattfinden. Stößt man beim Spazierengehen auf eine Tafel mit der Aufschrift „Befristetes forstliches Sperrgebiet – Betreten verboten“, muss man kehrt machen. Von umfallenden Bäumen, gespannten Seilen und Erntemaschinen geht hier Lebensgefahr aus!
Abseits solcher Gefahrenzonen bietet der sommerliche Wald jedoch einiges zu entdecken. Wer Glück hat, erspäht vielleicht Rehe, Hirsche, Hasen oder Igel, die jetzt besonders aktiv sind. Auch viele Insekten haben im Sommer Hochkonjunktur – Schmetterlinge, Bienen, Libellen und Käfer schwirren durch die Gegend und erfreuen sich an der bunten Blütenpracht, die es derzeit zu sehen gibt. Richtig cool ist er also, der sommerliche Wald!
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