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A

Abiotisch

Bezeichnet Zustände und Vorgänge, an denen keine Lebewesen beteiligt sind. Abiotische Umweltfaktoren sind z.B. Klima, Wasser, Temperatur.

Altersklasse

Altersklassen bezeichnen Gruppe von Bäumen gleichen Alters. Eine Altersklasse umfasst meist 10 bis 20 Jahre. Im Altersklassenwald ist die Waldfläche in kleinere, gleichaltrige Bestände unterteilt. Er entsteht meist durch Kahlschläge, die zeitlich und räumlich versetzt durchgeführt werden.

Au, hart oder weich

Auwälder erstrecken sich entlang von Flüssen und Bächen und sind durch die Dynamik des Wassers geprägt (periodisches Ansteigen und Sinken des Wasserspiegels). Hart oder weich bezeichnet das Vorhandensein von hart- (Ahorn, Eiche, Esche) oder weichholzigen Baumarten (Erlen, Pappeln, Weiden).

Assimiliate
Mit diesem Begriff werden die Produkte der Photosynthese von Pflanzen bezeichnet. Es handelt sich um Zucker, der aus dem Kohlendioxid aus der Luft zusammen mit Wasser erstellt wird. 

 

Astung

Mechanisches Entfernen von Ästen zur Wertsteigerung an stehenden Bäumen.

Aufforstung

Kann sich ein Wald nicht selbst „verjüngen“, das heißt, dass er keine neue Generation hervorbringen kann, dann hilft die Forstwirtschaft nach und pflanzt junge Bäumchen. Dabei muss im Vorfeld genau darauf geachtet werden, ob eine bestimmte Baumart auf dem neuen Standort auch gut wachsen kann (siehe auch: Kunstverjüngung).

B

Bannwald

Laut österreichischem Forstgesetz können Wälder mit vorrangiger Objektschutzwirkung oder Wohlfahrtswirkung, an denen ein wichtiges öffentliches Interesse besteht, unter Bann gelegt werden. Die Bannlegung erfolgt auf Antrag durch die Forstbehörde, die dann dazu berechtigt ist, besondere Nutzungsarten vorzuschreiben, einzuschränken oder zu verbieten.

Baum oder Strauch?

Bäume zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Wachstumszonen im oberen, die von den Sträuchern im unteren Bereich liegen. Viele Sträucher können Baumcharakter entwickeln, viele Baumarten können wiederum das Aussehen eines Strauches haben. Faustregel: bis 5 m Strauch, ab 5 m Baum.

Baumgrenze

obere und untere: Seehöhenmäßige Begrenzungslinie, über der das Wachstum von Einzelbäumen klimatisch bedingt nicht mehr möglich ist. Die untere Baumgrenze ist durch eine zu geringe Niederschlagsmenge begrenzt, die obere durch eine zu kurze Vegetationsperiode.

Begleitarten

sind im Unterschied zu Charakterarten nicht ausschließlich an eine bestimmte Vegetationseinheit gebunden und treten somit auch in anderen Pflanzengemeinschaften auf.

Bestand

Ein Bestand ist ein mindestens 0,5 ha großer Teil eines Waldes, der sich in Bezug auf Alter, Baumartenmischung und Struktur von der Umgebung unterscheidet. Ein Reinbestand besteht aus einer Baumart. In einem Mischbestand oder -wald sind 2 oder mehr Waldbaumarten zu finden.

Bestockung
Bestockung ist ein anderer Ausdruck für den Waldbestand, der auf einer Fläche wächst. 
Biologische Vielfalt/ Biodiversität

Darunter versteht man die Vielfalt des Lebens auf der Erde, dabei unterscheidet man die Vielzahl an Ökosystemen, Arten und die genetische Vielfalt innerhalb einer Art.

Biomasse

Biomasse ist allgemein die gesamte erzeugte organische Substanz, welche durch Pflanzen, Tiere und Menschen anfällt. Biomasse für energetische Zwecke kommt aus der Landwirtschaft, Forstwirtschaft und von Reststoffen (Abfälle). Biomasse kann in fester, flüssiger oder gasförmiger Form vorkommen und wird zur Energie- (Wärme, Kälte, Strom) und Treibstoffgewinnung (Biodiesel, Pflanzenöle) genutzt. Biomasse in Form von Holz gilt als die älteste Energieform der Welt.

Biotisch

bezeichnet Zustände und Vorgänge, an denen Lebewesen beteiligt sind.

Biotop
Ein räumlich begrenzter Lebensraum, der eine angepasste Biozönose beherbergt. Das Biotop ist geprägt durch eine spezielle Kombination von abiotischen Umweltfaktoren und hebt sich dadurch von benachbarten Lebensräumen ab. (Quelle: Spektrum.de)
Biozönose
Sie ist eine Gemeinschaft von Organismen verschiedener Arten in einem abgrenzbaren Lebensraum (Biotop) bzw. Standort. Biozönose und Biotop bilden zusammen das Ökosystem.
Boden

ist ein komplexes und sensibles Gefüge. Als Schnittstelle zahlreicher Stoffkreisläufe dient er als Umschlagsort für Wasser, Nähr- und Schadstoffe. Die Erhaltung seiner verschiedenen Funktionen (Lebensraum, Fruchtbarkeit, Filter, Puffer u.a.) ist eine wichtige Aufgabe. Braunerde ist der häufigste Bodentyp in Österreich.

Borkenkäfer

sind weltweit verbreitet. In Europa gibt es 150 verschiedene Arten, in Österreich sind Buchdrucker, Nordischer Fichtenborkenkäfer und Sechszähniger Kiefernborkenkäfer relevant. Im Ökosystem Wald bringen einzelne Borkenkäferarten (v.a. Buchdrucker, Kupferstecher) durch Hitze und Trockenheit geschwächte Bäume zum Absterben. Der Klimawandel begünstigt die Massenvermehrung der Tiere.

Buchdrucker

Der Buchdrucker (wissenschaftl. Ips Typographus) ist der häufigste heimische Borkenkäfer und sorgte in den letzten Jahrzehnten immer wieder mit Massenvermehrungen für großflächige Kalamitäten. Er tritt vorwiegend an der Baumart Fichte auf, befällt jedoch auch andere Nadelbäume und frisst als Larve Gänge in die Borke seiner Wirtsbäume, die an Schriftzeichen erinnern.

C

Chloroplasten

Organe in Pflanzenzellen ("Zellorganellen"), die Photosynthese betreiben. Sie enthalten den Farbstoff Chlorophyll, durch den Blätter und andere Pflanzenteile grün sind. 

CO2-Senke

Als Kohlenstoffsenke (auch Kohlendioxidsenke oder CO2-Senke) wird in den Geowissenschaften ein natürliches Reservoir bezeichnet, das - in geologischen Zeitmaßstäben betrachtet - vorübergehend Kohlenstoff aufnimmt und speichert. Kohlenstoffsenken haben eine große Bedeutung für das globale Klima, weil sie das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre aufnehmen und damit den Treibhauseffekt abschwächen. Wichtige Kohlenstoffsenken sind beispielsweise Wälder, Moore, Ozeane und Erdkruste und -mantel.

D

Dauerwald

Dazu gehören alle Formen der Waldbewirtschaftung, die keine vorübergehenden Freiflächen verursachen (Kahlschlag). Der Waldboden ist dauerhaft mit Bäumen bewachsen, die Holznutzung erfolgt einzelstammweise oder in Gruppen (siehe auch Einzelbaumentnahme).

Destruenten (=Zersetzer)

Sie bauen tote, energiereiche organische pflanzliche und tierische Substanzen in energiearme anorganische Stoffe wie Kohlenstoffdioxid, Wasser und Mineralstoffe unter Energiegewinn ab. Zu den Destruenten gehören u.a. Bakterien, Pilze, Abfallfresser (z.B. Regenwurm, Aasfresser).

Durchforstung
Die Durchforstung ist eine waldbauliche Pflegemaßnahme. Es werden Bäume entnommen, um den Verbleibenden bessere Wachstumsbedingungen (etwa mehr Licht oder mehr Platz) zu schaffen.

E

Einschlag
Der Holzeinschlag ist die tatsächlich genutzte Holzmenge eines Forstbetriebes innerhalb eines Jahres. Er dient als wichtige Orientierungs- und Bezugsgröße.
Einzelbaumentnahme (Plentern)

Im Unterschied zum Kahlschlag werden bei der Einzelbaumentnahme oder Plenterung nur einzelne Bäume aus einem Bestand entnommen, die das gewünschte Volumen erreicht haben. Dies führt dazu, dass in einem Plenterwald keine Bestände nach Altersklassen entstehen, sondern auf einer Fläche nebeneinander viele unterschiedlich alte Bäume stehen. Für diese Bewirtschaftungsart benötigt man ein dichtes Wegenetz.

Erholungsfunktion
Eine der vier im Österreichischen Forstgesetz festgeschriebenen Funktionen des Waldes ist seine Nutzung als Erholungsraum für jedermann. Für erholsame Tätigkeiten wie Spaziergänge und Wanderungen darf jede*r den Wald betreten.
Erosion

Wind und Wasser können Boden oder Humus abtragen. Auf vielen erosionsgefährdeten Standorten kommt dem Wald daher eine große Bedeutung als Schutz vor Erosion zu (Standortschutzwald). Um die Bodenabtragung durch Traktoren und Maschinen so gering wie möglich zu halten, wird im Wald meist ein Forststraßen- und Rückegassennetz angelegt. So wird das Befahren von Waldböden verringert.

Erschließung

Groberschließung: Forststraßen welche ein dauerhaftes Netz aus befahrbaren Straßen im Wald bilden.

Feinerschließung: Von der Groberschließung ausgehend. Dauerhaftt oder zeitweise angelegte Traktorwege oder Seilgassen.

 

F

Fegeschäden

Fegeschäden sind Schäden an Bäumen, die entstehen, wenn Hirsche oder Rehböcke mit ihrem Geweih Baumstämme und junge Forstpflanzen bearbeiten. Dies geschieht unter anderem, um ein frisch gewachsenes Geweih von Bast (Geweihhaut) zu befreien. Die Bäume sterben dabei oft ab.

Femelschlag

Ein Femelschlag ist die Entnahme einer Gruppe von Bäumen aus einem geschlossenen Bestand. Durch die schrittweise Erweiterung der entstandenen Freifläche können Lichtverhältnisse geschaffen werden, die für verschiedene aufkommende Baumarten günstig sind. Ergebnis ist eine Durchmischung von Altersklassen und Baumarten.

Fernerkundung

Verfahren zur Gewinnung von Informationen über die Erdoberfläche oder andere nicht direkt zugängliche Objekte durch Messung und Interpretation der von ihnen ausgehenden oder reflektierten elektromagnetischen Wellen oder Schallwellen. Bei der Erfassung von großen oder schwer zugänglichen Waldstücken stellt die Fernerkundung eine große Hilfe dar.

Festmeter

Ein Festmeter entspricht einem Kubikmeter fester Holzmasse und ist das gängige Maß für Rundholz und im Wald stehendes Holz. Für das Volumen stehender Bäume wird der Begriff Vorratsfestmeter verwendet. Bei geernteten Stämmen spricht man von Erntefestmetern. Der Unterschied von Vorratsfestmetern zu Erntefestmetern ist der sogenannte Ernteverlust, jene Teile eines Baumes, die bei der Fällung im Wald verbleiben (Stockholz, Verlust durch Säge, Rinde, Äste, Bruchholz; ca. 20 %).

Siehe auch: Holzvolumen

Flachwurzler

Bäume, deren Wurzelsystem sich nicht tief in den Boden gräbt, sondern tellerförmig in den oberen Bodenschichten wachsen. Dazu gehöhren u.a. Fichten, Douglasien und Weiden. Auf schlechten Standorten besteht oft die Gefahr, dass die Bäume vom Wind umgeworfen werden. Siehe auch Pfahlwurzel und Herzwurzler.

Forsteinrichtung

Die Forsteinrichtung ist ein wichtiges Werkzeug für die Planung in einem Forstbetrieb. Hier geht es um die Erhebung des IST-Zustands der Waldbestände und die Planung zukünftiger Nutzungen und Pflegeeingriffe.

Forst- oder Waldschädlinge

So nennt man alle Arten von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen, die in Wirtschaftswäldern das Wachstum oder die Gesundheit des Baumbestandes negativ beeinflussen. Darunter fallen Schadinsekten wie Schwammspinner und Borkenkäfer, aber auch Pilze und Säugetiere wie Mäuse oder auch Wild, das Knospen und Triebe junger Pflanzen frisst (Wildverbiss) und die Rinde der Bäume beschädigt.

Forstwirtschaft

Sie ist eine sehr alte wissenschaftliche Disziplin, die sich damit befasst, die Funktionen des Waldes für kommende Generationen zu sichern. Sie stellt eine fachkundige und nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder sicher.

Forstgesetz
Das Österreichische Forstgesetz von 1975 ist im internationalen Vergleich eher streng und regelt die Rahmenbedingungen der heimischen Forstwirtschaft. Neben einer nachhaltigen Bewirtschaftung zum Schutz und Erhalten des Waldes sind hier auch die übrigen Waldfunktionen festgeschrieben.
Forstschutz

Mit dem Begriff Forstschutz ist die Vorbeugung und Bekämpfung von Schäden am Wald gemeint, wie sie beispielsweise durch Borkenkäfer, Pilze und andere Schadinsekten verursacht werden.

Frühholz
Nach dem Wachstumsstopp im Winter bauen Bäume und Sträucher im Frühjahr große Holzgefäße mit dünnen Zellwänden auf, um möglichst schnell wieder Wasser und Nährstoffe aufnehmen zu können. Dieses Frühholz scheint oft als hellerer Teil der Jahrringe im Holz auf, während die engeren Holzgefäße im Spätholz meist dunkler sind. 

 

G

Gamswild
Mit diesem Begriff werden im jagdlichen Kontext Gams oder Gämsen bezeichnet.

 

Gametophyt
Geschlechtliche Generation bei Sporenpflanzen (Moose, Farne); Gametophyten haben einen haploiden (einfachen) Chromosomensatz und dienen der sexuellen Vermehrung. Im Gegenzug dazu ist die ungeschlechtliche Generation (Sporophyt) mit einem diploiden Chromosomensatz ausgestattet. Die beiden Phasen wechseln sich in einem Kreislauf ab. Bei Moosen sind die Gametophyten die hautpsächlich von uns Menschen als Pflanzen wahrgenommene Phase, bei Farnen hingegegen ist diese Phase sehr reduziert: was man im Allgemeinen als Farn bezeichnet, ist die ungeschlechtliche Generation der Pflanze. 
Green Care WALD
„Green Care WALD“ fördert soziale Nachhaltigkeit und Gesundheit im Wald. Sie ermöglicht interessierten Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern ein zusätzliches Standbein im Sozialbereich aufzubauen. Ziel ist es stets, Menschen unterschiedlichster Zielgruppen in unterschiedlichen, zum Teil schwierigen Lebenssituationen mit der vielfältigen Ressource Wald zu unterstützen. Durch Green Care WALD werden pädagogische, soziale und therapeutische Interventionen im Wald ermöglicht.
Gebirge

In Österreich, gelten Regionen ab einer Seehöhe von 700 Meter Seehöhe, oder ab 500 Meter Seehöhe bei einer Neigung von mindestens 20%, als Gebirge.

geschützte Art
Art, die per Gesetz unter Schutz steht und besondere Berücksichtigung findet. In Österreich gibt es in jedem Bundesland ein eigenes Naturschutzgesetz, das u.a. auch festlegt, welche Arten geschützt sind. 

H

Heimische Arten

haben ihr natürliches Verbreitungsgebiet im Inland oder ihre Verbreitung auf natürliche Weise auf das Inland ausgedehnt.

Heißlände
kiesiger Kleinstlebensraum, der Eigenschaften von sehr trockenen und warmen Standorten aufweist, obwohl er natürlicherweise in einem Auwald entsteht. (Quelle: Wien.gv.at)
Herzwurzler

Bäume, deren Wurzelsystem sich sowohl horizontal als auch senkrecht in den Boden ausbreitet. Zu ihnen zählen u.a Rotbuche, Ahorn, Linde und viele Obstbaumarten. Siehe auch Flachwurzler und Pfahlwurzel.

Hiebsatz
Der Hiebsatz bezeichnet in der Forstwirtschaft jene Holzmenge, die einerseits einer nachhaltigen Holznutzung entspricht, also den Zuwachs nicht überschreitet, und andererseits alle nötigen Pflegeeingriffe erfüllt.
Höhenstufen

beschreiben die vertikale Gliederung einer Landschaft. Die Hügellandstufe (kollin) ist bis 300 m hoch gelegen. Weiters unterscheidet man grundsätzlich zwischen der montanen Höhenstufe (unterteilt in sub-, tief-, mittel- und hochmontan) in 300-1400 m Höhe, und sub- oder tiefalpiner Höhenstufe (1400-2200 m). Das Hochgebirge beginnt ab einer Höhe von 2200 m Höhe, von der alpinen Region spricht man ab einer Höhe von 3000 m. Die Waldgrenze liegt in den Alpen zwischen 1800 und 2200 m. Über dieser Höhe wachsen Bäume nur mehr vereinzelt. Da die Höhenzonierung abhängig von der maximalen Seehöhe ist, können sich je nach Lage Abweichungen in den Höhenangaben ergeben.

Holzvolumen
Es beschreibt den Rauminhalt eines Holzkörpers und wird in Kubikmeter gemessen. In der Forstwirtschaft wird dafür der Begriff Festmeter verwendet. Spricht man vom Holzvolumen eines Waldes, werden Vorratsfestmeter angegeben.
Holzzuwachs

Er ist ein wichtiger Wert in der Forstwirtschaft. Er beschreibt, um wie viel ein Baum in einer bestimmten Zeit an Holz dazu gewinnt. In Österreich wächst pro Sekunde ein Kubikmeter Holz.

Humus

Ist die abgestorbene organische Substanz eines Bodens. Sie besteht aus den nährstoffreichen Resten von Tieren, Pflanzen und Pilzen.

I

Immergrün

siehe sommergrün

Interzeption

Abfangen von Niederschlag durch Baumkronen. Dadurch gelangen Regenwaser und Schnee erst später auf den Waldboden, zum Teil verdunstet das Wasser direkt von der Blattoberfläche wieder in die Luft.

Invasiv oder Invasivität

Gebietsfremde Arten, die eingeschleppt wurden, können sich in ihrer neuen Heimat rasch ausbreiten und dadurch heimische verdrängen. Der Verlust von Lebensräumen und die Verringerung von Vielfalt sind Folgen. Nicht alle gebietsfremden Arten sind invasiv.

J

Jagdgesetz

In Österreich ist die Jagd auf Bundesländerebene geregelt - dementsprechend gibt es 9 Landesjagdgesetze, die in einigen Details voneinander abweichen.

 

K

Kältestarre
Überwinterungsstrategie wechselwarmer Tiere (u.a. Reptilien, Amphibien und Insekten); Bei der Kältestarre wird der Stoffwechsel so weit heruntergefahren, dass die Tiere sich nicht mehr bewegen können und kaum atmen. 
Kahlschlag
Der Wald wird flächenmäßig genutzt, wodurch vorübergehend eine Freifläche entsteht. Man spricht auch von Kahlhieben, die in Österreich laut Forstgesetz bis zu 0,5 Hektar ohne Genehmigung durchgeführt werden dürfen. Die maximale Größe eines Kahlschlags beträgt bei einer Breite über 50 Meter zwei Hektar. Einer der Nachteile ist, dass die Bodeneigenschaften, wie etwa der Nährstoff- und Wasserhaushalt, dadurch verändert werden können. Innerhalb von zehn Jahren müssen jedenfalls wieder junge Bäume stehen - entweder durch Aufforstung oder durch natürliches Aufkommen.
Kalamität

Ursprünglich übersetzt mit „Notlage“ oder „Übelstand“ bezeichnet man als Kalamität in der Forstwirtschaft und der Forstwissenschaft eine Massenerkrankung oder Zerstörung von Waldbeständen. Häufig werden diese durch Massenvermehrungen von Insekten (z.B. Borkenkäfer) ausgelöst. Auch abiotische Schäden wie Sturmschäden oder Schneebruch werden als Kalamitäten bezeichnet.

Kambium

Jene Schicht von Pflanzenzellen, die das Dickenwachstum verursacht. Das Kambium liegt zwischen dem Splintholz, in dem Wasser nach oben geleitet wird, und dem Bast, in dem Zucker transportiert wird, und scheidet nach außen Bastzellen und nach innen Holzzellen ab. 

Kernholz
Damit bezeichnet man den inneren Teil des Holzes im Stammquerschnitt, der aus toten Zellen besteht und oft eine dunklere Färbung aufweist. Im Gegensatz dazu wird der äußere, lebende Teil des Stammholzes, der als Leitgewebe dient, als Splintholz bezeichnet.
Klimawandel

Seit der Industrialisierung steigt allmählich die globale Mitteltemperatur der Luft in Bodennähe. Das Verbrennen fossiler Energieträger wie Kohle und Erdöl und Entwaldung setzen Kohlendioxid (CO2) frei, Land- und Viehwirtschaft verursachen Methan (CH4) und Distickstoffmonoxid (Lachgas, N2O). Eine Ansammlung dieser Gase in der Atmosphäre führt zu einer Erwärmung der unteren Luftschichten, was für Menschen und Umwelt große Risiken birgt. Für einen bedeutenden Teil der Erwärmung sind wir Menschen verantwortlich (anthropogene - vom Menschen verursachte - Klimaänderung). Auch für unsere Wälder birgt der Klimawandel große Herausforderungen, gleichzeitig kommt den Ökosystemen und dem Rohstoff Holz als Kohlenstoffspeicher eine wichtige Rolle zu.

Klimafitter Wald
Die Forstwirtschaft kann im Kampf gegen den Klimawandel einen wichtigen Beitrag leisten: Ein klimafitter Wald, der an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst ist, trägt dazu bei, das Holz auch in Zukunft langfristig und effektiv nutzen zu können und dadurch fossile Rohstoffe durch Holzprodukte zu ersetzen. Eine der großen Fragen für zukünftige klimafitte Wälder ist die Wahl geeigneter Baumarten, die mit den veränderten Bedingungen zurechtkommen.
Konsument (Verbraucher)

Lebewesen, die nicht in der Lage sind, wie die autotrophen Produzenten (z.B. Photosynthese betreibende Pflanzen) ihre Nahrung aus anorganischen Rohstoffen zu gewinnen. Sie konsumieren daher die Biomasse der Organismen anderer Nahrungsebenen. Je nach Ebene wird unterschieden in Primärkonsumenten (Pflanzenfresser), Sekundärkonsumenten (Fleischfresser) bis hin zum Endkonsumenten (Mensch).

Kunstverjüngung

Kommen auf einem Waldstandort keine Bäume von selbst auf bzw. nicht die gewünschten Baumarten, so werden neue Waldbestände mittels Pflanzung bzw. seltener durch Ansaat begründet.

L

Lawinen
Als Lawinen werden Massen von Schnee, Eis, Schlamm oder Steinen bezeichnet,die sich von Berghängen ablösen und zu Tal gleiten oder stürzen. Lawinen, die große Sach-, Personen- oder Umweltschäden verursachen, werden zu den Naturkatastrophen gezählt.
Lignin

Einer der chemischen Bestandteile von Holz. Lignin sorgt für Stabilität in den Zellwänden und Dauerhaftigkeit. Außerdem funktioniert es als "Kleber" für die anderen Holzbestandteile. Diese Eigenschaften werden auch in der industriellen Verarbeitung genutzt: Lignin bildet die Basis für natürliche Klebstoffe und sogar Vanillearoma. 

M

Mikrohabitat

Kleine Sonderstrukturen an Bäumen oder am Waldboden, die einen besoderen Lebensraum für spezialisierte Arten bietet. Asthöhlen, Verletzungen am Baumstamm, Totholz oder Moosbewuchs sind typische Mikrohabitate und werden von verschiedenen Insekten, Pilzen und anderen Organismen genutzt.

Mischwald

In einem Mischwald kommen verschiedene Laub- und Nadelbaumarten nebeneinander vor.

Monitoring
Darunter versteht man das professionelle, langfristige, regelmäßige Überwachen und Untersuchen von Gebieten auf bestimmte Veränderungen, die sich positiv oder negativ auf ein System auswirken können. In der Forstwirtschaft wird der Einfluss des Wildes auf die Gesundheit des Waldes, die Größe und der Zustand des Waldes, Waldböden und Bioindikatoren in Bezug auf die Analyse von Nähr- und Schadstoffen in Bäumen beobachtet.
Moor
Ein Feuchtgebiet, das von einem stets vorhandenen Wasserüberschuss gekennzeichnet ist. Wird das Moor hauptsächlich von Regenwasser gespeist, spricht man von Hochmoor. Niedermoore enthalten Grundwasser. Sie speichern generell große Mengen Kohlenstoff (C). Werden sie trockengelegt, stellen sie eine Quelle für das Treibhausgas Kohlendioxid dar.
Mykorrhiza

Als Mykorrhiza wird eine Wurzel bezeichnet, die von einem Mykorrhizapilz besiedelt ist. Viele Bäume gehen über ihre Wurzeln so eine Symbiose mit den Mykhorrhizapilzen ein. Sie produzieren im Rahmen der Photosynthese Zucker, den der Pilz nutzen kann. Im Gegenzug erhalten sie vom Pilz wichtige Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor aus dem Boden, die über das feine Pilzgeflecht aufgenommen werden. Die Mykorrhizapilze schützen den Baum aber auch vor giftigen Schadstoffen aus dem Boden, wie Schwermetallen, und unterstützen den Baum ganz generell durch ihre erhöhte Toleranz gegenüber verschiedenen Stressfaktoren, wie Frost oder krankheitserregende Bodenorganismen.

Mycel
Damit wird der Körper eines Pilzes bezeichnet, der sich unter dem Mikroskop betrachtet als ein Geflecht aus unzähligen, fadenförmigen Pilzzellen (den sogenannten Hyphen) darstellt. Vor allem unterirdisch wachsende Pilzmycele können riesige Flächen erreichen. 

N

Nachhaltigkeit

Der Begriff kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft: Der Forstmeister Hans Carl von Carlowitz hielt bereits Ende des 17. Jahrhunderts fest, dass man nicht mehr Holz nutzen sollte als nachwächst. Nachhaltigkeit meint allgemein den vernünftigen, sparsamen und effizienten Gebrauch von natürlichen Ressourcen.

Naturverjüngung

Die Naturverjüngung ist die natürlichste und billigste Form der Waldverjüngung, bei der sich die Bäume natürlich reproduzieren. Naturverjüngung entsteht durch selbstständige Saat von Bäumen oder durch vegetative (ungeschlechtliche) Vermehrung (Stockausschlag).

Naturwaldreservate

Naturwaldreservate (NWR) sind Waldflächen, in denen die natürliche Entwicklung des Ökosystems Wald zugelassen wird und in denen jede Entnahme von Holz, sonstige forstliche Nutzung und anthropogene Beeinflussung unterbleibt. Jagd ist notwendig und erlaubt. Anders als bei einem Urwald können Naturwaldreservate vor ihrer Schutzstellung von menschlicher Bewirtschaftung beeinflusst worden sein. Die Ausweisung von Naturwaldreservaten werden durch ein österreichisches Vertragsmodell geregelt (Vertragsnaturschutz).

Nekrosen

Lokal begrenztes, abgestorbenes Gewebe an Bäumen oder anderen Pflanzen. Rindennekrosen können unter anderem durch Pilzerkrankungen hervorgerufen werden, dabei wird die Rinde rissig und nässt. In Folge kann diese Wunde durch andere Krankheitserreger als Eintrittspforte genutzt werden.

Nichtheimische Arten

(auch Neobiota, neue, ausländische, fremdländische, gebietsfremde Arten genannt). Es bedeutet, dass eine Art eingeschleppt wurde. Der Begriff wird meist mit invasiv gleichgesetzt, obwohl etwas anderes damit gemeint ist.

Niederwald

Bei dieser historischen Form der Waldbewirtschaftung wird vor allem Brennholz gewonnen. Anders als im "Hochwald", in dem die Verjüngung über Samen abläuft, wird im Niederwald die Fähigkeit zum Stockausschlag genutzt. So wachsen aus abgeschnittenen Baumstümpfen immer wieder neue, genetisch idente Stämme hoch. Die klassische Niederwaldbewirtschaftung wird im Eichen-Hainbuchenwald betrieben.

Nische

Ökologische Nischen sind bestimmte Kombinationen von Umweltfaktoren, wie Nahrungsangebot, Temperaturhaushalt oder Wasserhaushalt, die in Wechselwirkung mit Arten stehen, die davon profitieren. 

Nutzfunktion

Eine der vier im Österreichischen Forstgesetz festgeschriebenen Funktionen des Waldes ist seine Nutzung für die Bereitstellung nachhaltiger Rohstoffe. Neben der Holzproduktion zählen unter anderem auch Waldfrüchte, Pilze und Wildbret dazu.

O

Objektschutzwald

Ein Objektschutzwald schützt menschliche Siedlungen, Straßen und andere Anlagen vor Naturgefahren wie Steinschlag, Lawinen oder Hangrutschungen. Oft bedarf es eine besondere Behandlung zur Aufrechterhaltung dieser Schutzfunktion.

Ökologie

(wörtlich „Lehre vom Haushalt“) ist eine wissenschaftliche Teildisziplin der Biologie, welche die Beziehungen von Lebewesen (Organismen) untereinander und zu ihrer unbelebten Umwelt erforscht. Das Adjektiv „ökologisch“ wird inzwischen umgangssprachlich als Ausdruck für eine Haltung oder ein Agieren verwendet, das schonend mit Umweltressourcen umgeht.

Ökosystem
Nach außen offener Ausschnitt aus der Biosphäre mit den in ihm lebenden Organismen und den auf diese einwirkenden Umweltfaktoren. Die einzelnen Elemente des Ökosystems sind durch Stoff-und Energiewechsel und vielfältige Abhängigkeits- oder Konkurrenzbeziehungen miteinander verbunden. Darüber hinaus befindet sich das Ökosystem im Stoff- und Energieaustausch mit seiner Umwelt.
Ökotypen

werden in der Forstwirtschaft auch Herkünfte genannt. Damit meint man eine bestimmte genetische Ausprägung (auch Varietät) innerhalb einer Art. Es bezieht sich zum Beispiel auf die Angepasstheit an eine bestimmte Seehöhe.

P

Pfahlwurzel

Manche Baumarten, wie Tannen oder Eichen, bilden eine tief reichende, kräftige Hauptwurzel aus, die senkrecht in den Boden wächst. Aus dieser Pfahlwurzel bilden sich horizontale Seitenwurzeln. Auf den geeigneten Böden sorgt dieses Wurzelsystem für große Stabilität gegen Stürme und hilft den Bäumen, auch an tiefere Wasservorräte im Boden zu gelangen. Siehe auch Flachwurzler und Herzwurzler.     

Pflanzengesellschaft

siehe Waldgesellschaft                                                                                                                                                                                                                                                            

Phloem
Das Phloem ist jenes Leitgewebe, in dem Pflanzen ihre Photosyntheseprodukte (Assimilate), den zuckerhaltigen Phloemsaft, von den Blättern abtransportieren. Bei Bäumen und Sträuchern entspricht es dem Bast, der zwischen Rinde und Holz liegt. 

 

Photosynthese

Die Photosynthese ist ein wichtiger Stoffwechselprozess der Pflanze. Damit produzieren Pflanzen aus Wasser, Kohlenstoffdioxid und Licht Glukose und Sauerstoff. Wichtig für die Photosynthese ist der grüne Pflanzenfarbstoff Chlorophyll in den Chloroplasten der Zelle, mit dessen Hilfe Sonnenlicht aufgenommen werden kann. Sauerstoff ist im Rahmen der Photosynthese nur ein Abfallprodukt.

Pionierbaumarten

Anspruchslose Baumart, die durch verschiedene Strategien wie etwa große Samenmengen, leichte Samenverbreitung und Frostunempfindlichkeit in der Lage ist, baumlose Flächen zu besiedeln. Dieser Wald nennt sich Vorwald.

Polterschild

Ein Polterschild, auch als Rückeschild (am Fahrzeugende) bezeichnet, ist ein Anbauwerkzeug für Forstmaschinen. Es dient als Schutz sowie zur Kontrolle der Baumstämme beim Rücken und es erleichtert außerdem deren Abtransport. Zudem dient das Rückeschild als Bergstütze und es ermöglicht bei Bedarf das Ausheben der Hinterachse. Quelle

 

Potenziell natürliche Waldgesellschaft
Jene Zusammensetzung an Baumarten (und Pflanzen), die sich unter bestimmten Standortbedingungen theoretisch entwickeln wird. Die tatsächliche Waldgesellschaft wird von anderen Einflüssen wie menschlichen Eingriffen bestimmt.
Primärwald

Es ist ein Wald mit einer naturbelassenen Vegetation, das heißt mit einer natürlichen Mischung, Altersstruktur und Totholz u.a. Mit Sekundärwald meint man einen Wald, der durch menschliche Eingriffe entsteht und nicht regelmäßig bewirtschaftet wird.

Produzenten

In der Ökologie die Bezeichnung für autotrophe Organismen, die energiereiche Biomasse aus anorganischen Verbindungen gewinnen (Primärproduktion). Neben den grünen Pflanzen, die durch Photosynthese Primärproduktion betreiben, gibt es Organismen, die chemische Reaktionen als Energiequelle nutzen.

Pyrophilie
Bedeutet so viel wie "Feuerliebe".  Dieser Begriff beschreibt Tiere und Pflanzen (sogenannte "Pyrophyten"), die an regelmäßige Feuer in ihrem Lebensraum angepasst oder sogar auf ihr Auftreten angewiesen sind. Bsp: Eukalyptusbäume, Mammutbäume, einige Kieferarten, Schwarzer Kiefernprachtkäfer

R

Raummeter

Ein Raummeter entspricht einem Kubikmeter parallel geschlichteter Holzscheiter inklusive Zwischenräume. Es ist das gängige Maß für den Handel mit Brennholz.

Rodung

Rodung ist die Nutzung des Waldbodens zu anderen Zwecken als der Forstwirtschaft, das heißt, Wald wird langfristig in eine andere Nutzungsform umgewandelt. Dies ist, anders als der häufig damit verwechselte Begriff „Kahlschlag“, im Allgemeinen verboten. Die Bewilligungspflicht ist im Forstgesetz genau geregelt.

Rotte

waldbaulicher Begriff: dicht stehendes Baumkollektiv in den Hochlagen, Bäume in der Rotte sind unterschiedlich hoch und unterschiedlich tief beastet.

Rotwild
Mit Rotwild sind im jagdlichen Kontext Rothirsche gemeint.
Rückegasse

Um die Bodenverdichtung bei der Holzernte mit Maschinen gering zu halten, werden im Waldbestand Wege angelegt. Rückegassen sind meist parallel zur Hangneigung, werden nicht baulich befestigt und dienen der Befahrung durch Erntemaschinen wie Harvester und dem Transport von Stämmen aus dem Waldbestand heraus bis zur Forststraße.

Rückung

Unter „Rückung“ versteht man das Bewegen geernteter Baumstämme oder Holzbloche aus dem Waldbestand bis zur Forststraße. Dabei kann der Transport auf verschiedene Arten erfolgen, etwa mit Fahrzeugen (Traktoren, Forwarder), Seilkränen, oder auch mit Pferden.

S

Schädlinge

Kollektivbezeichnung für Organismen, die den wirtschaftlichen Erfolg des Menschen schmälern, sei es als Zerstörer von Kulturpflanzen, als Nahrungskonkurrent oder durch Zerstörung von Bauwerken. Im Allgemeinen bezeichnet man Tiere und insbesondere Insekten als Schädlinge.

Schälschaden

Schälschäden entstehen durch Schalenwild, meist Hirsche, das die Rinde von Bäumen abschält oder abnagt. Die so entstandenen Wunden können Eintrittspforten für Pilze und andere Krankheitserreger sein.

Schlepper
Ein Forstschlepper oder Forsttraktor ist ein für den forstwirtschaftlichen Einsatz aus- bzw. umgerüsteter landwirtschaftlicher Traktor. Ein Forstspezialschlepper oder häufig auch als Skidder (Klemmbankschlepper) bezeichnet, ist eine eigenständige Forstmaschine für die Forstwirtschaft und ausschließlich oder vorwiegend für Rückearbeiten im Wald konzipiert. Quelle
Schneebruch
Äste oder Wipfel von Bäumen können unter einer zu großen Schneelast abbrechen. Besonders hoch ist das Risiko bei Nassschnee. 
Schutzfunktion

Eine der vier im Österreichischen Forstgesetz festgeschriebenen Funktionen des Waldes ist der Schutz von menschlichen Siedlungen vor Naturgefahren wie Lawinen, Steinschlag oder Hangrutschungen, aber auch der Schutz von empfindlichen Standorten wie erosionsgefährdete Böden.

Schutzwald

Waldflächen, bei denen die Funktion für den Schutz von Lebensräumen überwiegt. Diese schützen vor unterschiedlichsten Naturgefahren wie zum Beispiel: Erosion, Überschwemmungen, Lawinen, Muren, Hochwasser, Steinschlag, Felssturz. In Österreich gibt es 1,2 Mio. ha Schutzwald, das sind ca. 30 % der insgesamt 4 Mio. ha großen Waldflächen. Generell unterscheidet man zwischen Standortschutzwald, welcher den Boden und Bewuchs am jeweiligen Standort vor Umwelteinflüssen schützt und Objektschutzwald, welcher menschliche Siedlungen, Anlagen oder kultivierten Boden schützt, z.B. vor Lawinen.

Schwarzwild

Mit diesem Begriff werden im jagdlichen Kontext Wildschweine bezeichnet.

Sekundärwald

siehe Primärwald

Sommergrün, immergrün

Die meisten Laubbaumarten werfen im Herbst ihre Blätter ab und beginnen im Frühjahr wieder mit dem Austrieb. Sie sind sommergrün. Auch die Lärche ist es als einzige Nadelbaumart in Europa. Alle anderen behalten ihre Nadeln mehrere Jahre und sind deshalb immergrün.

Spätholz
Das Spätholz bezeichnet den meist dunkleren Teil der Jahrringe im Holz. Es kommt dadurch zustande, dass Bäume und Sträucher im Sommer und Herbst engere Leitgefäße mit dickeren Zellwänden aufbauen, die eine stabiliserende Wirkung im Stamm übernehmen. Im Gegensatz dazu werden im Frühjahr große, dünnwandige Holzzellen aufgebaut, die möglichst viel Wasser leiten.

 

Splintholz
Siehe Kernholz.
Sporen
Entwicklungsstadium von Pflanzen, Pilzen oder Bakterien, das der ungeschlechtlichen Vermehrung, Ausbreitung oder Überdauerung, jedenfalls aber nicht der Vermischung von Erbgut (sexuelle Vermehrung) dient. Ein Beispiel für die Ausbildung von Sporen sind Moose und Farne (siehe auch: Sporophyt)
Sporophyt
Ungeschlechtliche Generation bei Sporenpflanzen (Moose, Farne). Details siehe Gametophyt
Standort

Seine Beschaffenheit ist in der Forstwirtschaft von besonderer Bedeutung. Jede Baumart hat bestimmte Bedürfnisse an Licht, Wasser, Nährstoffe und Höhenlage. Passen diese Bereiche zusammen, kann ein Baum optimal wachsen. Im Zuge der Klimaerwärmung verändert sich auch der Standort.

Stockausschlag

Eine vegetative (also nicht sexuelle) Form der Verjüngung, bei der aus einem Baumstock neue Stämme austreiben, die die selben Gene wie der Baumstock haben. Es handelt sich also um Klone. Viele Laubbaumarten sind zum Stockausschlag fähig.

Streuschicht
die oberste Schicht des Bodens, die aus abgestorbenem, überwiegend pflanzlichen Material (Blätter, Nadeln, Zweige, Borke, Früchte, Samen) besteht.
Symbiose
enge Form von Vergesellschaftung zwischen zwei Organismenarten, die für beide Partner von Nutzen ist und i.d.R. zu einer dauerhaften Lebensgemeinschaft führt. (Quelle: Spektrum.de)

T

Totholz
Unter Totholz versteht man sowohl einzelne tote Äste an einem Baum als auch abgestorbene, stehende oder umgefallene Bäume. Auch forstwirtschaftlich nicht nutzbare Teile wie Wurzelstöcke oder im Wald verbleibende Stockabschnitte werden dazugerechnet.  Totholz ist ein wichtiger Indikator für Biodiversität. Zahlreiche Arten sind für ihr Überleben darauf angewiesen.
Tollwut
Die durch das Rabiesvirus hervorgerufene Krankheit wird durch Säugetiere übertragen und ist auch für Menschen, die von einem tollwütigen Tier gebissen werden, hochgefährlich. Infizierte Wildtiere verlieren oft die Scheu vor dem Menschen. In Europa ist Tollwut sehr selten geworden.
Totholz

Abgestorbene Bäume oder Baumteile (Äste, Stümpfe, Stämme) werden von verschiedenen Organismen nach und nach zersetzt. Je nach Holzart, Durchmesser, Zersetzungsgrad und, ob es sich um stehendes oder liegendes Totholz handelt, wird es von unterschiedlichen Tieren und Pilzen als Nahrungsquelle und Lebensraum genutzt. Totholz bietet wichtige Mikrohabitate für spezialisierte Lebewesen. 

Traktionswinde
Eine Traktionswinde unterstützt Forstmaschinen im steilen Gelände. Sie wird am Heck oder an der Front angebracht und mit einem fixen Punkt verbunden. Durch die Brems- oder Zugkraft der Winde, wird der Reifenschlupf gesenkt und der Waldboden geschont.

U

Urwald
Darunter versteht man einen Wald mit einer naturbelassenen Vegetation. Das heißt: Er ist gewachsen ohne forstwirtschaftliche oder sonstige menschliche Eingriffe, die das ökologische Gleichgewicht berühren (siehe auch Primärwald).
Umweltfaktoren (biotisch/abiotisch)

biotisch: auf Organismen wirkenden Faktoren der lebenden Umwelt, z.B. Nahrung, Konkurrenten, Feinde, Parasiten, Krankheitserreger. (Quelle: Spektrum.de)

Abiotisch: auf Organismen einwirkenden Umweltfaktoren der unbelebten Umwelt. Dazu gehören klimatische Umweltfaktoren (Wärme, Licht, und Feuchtigkeit), chemische Umweltfaktoren (Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Wasser und Nährstoffe) sowie mechanische Umweltfaktoren (Feuer oder Wind). (Quelle: Spektrum.de)

V

Vegetationsperiode

 meint die Zeit, in der Pflanzen wachsen, blühen oder Früchte produzieren.

Verbiss

Fraßschäden an Trieben und Knospen von Bäumen und jungen Pflanzenteile. Sie gehören zum Nahrungsspektrum des Wildes und werden abgeäst. Je nach Intensität des Verbisses wird die Einzelpflanze dadurch unterschiedlich beeinträchtigt oder geschädigt.

W

Waldbau

Waldbau als die klassische Disziplin der Forstwirtschaft hat zum Ziel, das Wachstum von Waldbeständen und Einzelbäumen so zu beeinflussen, dass der Wald die an ihn gestellten Ansprüche besser erfüllen kann. Wichtige Werkzeuge sind dabei die Wahl geeigneter Baumarten und Pflegeeingriffe (z.B. Durchforstungen).

Waldfläche

Ein Baum ist kein Wald. Und ein paar Bäume sind oft Teil einer Parklandschaft. Die Walddefinitionen unterscheiden sich in den Ländern Europas zum Teil beträchtlich. In Österreich ist Wald laut Forstgesetz eine Fläche von mindestens 1000 m2 und mit einer durchschnittlichen Breite von zehn Metern, die mit forstlichem Bewuchs (Waldbäume und -sträucher) bewachsen ist. Aber auch vorübergehend unbestockte Flächen (etwa durch Kahlschläge entstanden) und Forststraßen und Holzlagerplätze gelten als Wald.

Waldgesellschaft

Eine Gruppe von Baumarten (und Pflanzen), die ohne Einwirkung des Menschen, naturnah, unter gleichen ökologischen Bedingungen wachsen.

Waldinventur

Mitarbeiter*innen der Waldinventur erheben nach einem genauen, statistischen System, wie viele Bäume in Österreich wachsen. Sie messen die Durchmesser und Höhen der Bäume, und schauen, ob sie von Krankheiten oder Schäden wie Steinschlag, Wild und Windbruch betroffen sind. Diese Daten werden in der österreichischen Waldinventur bearbeitet, ausgewertet und archiviert, weshalb wir das Wachstum der Bäume über Jahrzehnte hinweg nachvollziehen können.

Waldnutzung (national, international)

Halb Österreich ist Wald. Hier ist eine nachhaltige Bewirtschaftung gesetzlich vorgeschrieben. International wird allerdings oft mehr Wald abgeholzt als nachwächst. Herausforderungen national sind Wild, Borkenkäfer; invasive Arten, das heißt neue Arten, auf die sich Lebensräume vorbereiten und einstellen müssen und unterschiedliche Nutzungsansprüche an Wälder. Herausforderungen international sind Rodungen von (Regen-) Wald, um Flächen für die Futtermittelproduktion oder Weideland zu erhalten; illegale Holzindustrie, Monokulturen wie Palmöl-Plantagen, sowie unterschiedliche Nutzungsansprüche an Wälder.

Waldpädagogik

Forstliche Bildungs- und Aufklärungsarbeit, die spielerisch das Wissen über Wald und Forstwirtschaft vermittelt. Dabei steht im Vordergrund, durch selbst erlebte und erfühlte Erfahrungen im Wald das Verständnis und die Akzeptanz für den Wald und dessen Multifunktionalität zu fördern.

Wertholz

Nutzholz mit herausragenden Holzeigenschaften ( Furnier, Klangholz, hochwertiges Schnittholz usw.).

Wiederbewaldung

beschreibt zum einen das natürliche Aufkommen von Jungwald (Naturverjüngung), zum anderen das Aufforsten (Kunstverjüngung).

Wildnisgebiet

Ein Wildnisgebiet ist ein strenges Schutzgebiet nach IUCN-Kategorie I, das hauptsächlich für Schutz- und Forschungszwecke besteht. Hier werden natürliche Prozesse von Ökosystemen, wie beispielsweise Störungen durch Schadinsekten, zugelassen. Wildnisgebiete werden von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) ausgewiesen.

Windbruch

Der Baum bleibt trotz eines starken Windereignisses im Boden verankert, jedoch wird die Biegefestigkeit des Stammes überschritten und er bricht.

Windschutz, -streifen

bestehen aus Bäumen und Sträuchern, die dicht gepflanzt und streifenförmig angelegt sind. Dadurch wird Bodenerosion durch Wind reduziert. Sie sind eine wichtige ökologische Nische für Tiere.

Windwurf

bezeichnet die aufgrund von starken Stürmen oder Orkanen entwurzelten Bäume. Die Verankerung des Baumes durch die Wurzeln im Boden reicht nicht aus und der Stamm wird samt Wurzelballen umgeworfen.

Wirtschaftswald
Mit diesem Begriff wird Wald bezeichnet, der forstwirtschaftlich genutzt wird. 
Wirtspflanze

Ein Organismus, der einen als Gast bezeichneten artfremden Organismus mit Ressourcen (Nahrung, Schutz, Aufenthaltsort) versorgt. Bei beiderseitigem Vorteil spricht man von Symbiose; erleidet der Wirt einen Nachteil, handelt es sich um Parasitismus; nutzt der Gast lediglich Nahrungsabfälle, besteht Kommensalismus (von „Tischgenosse“, ein „Mitesser“). Wirte können Tiere, Pflanzen und Pilze sein, Gäste sind Mikroorganismen wie Bakterien, aber auch Tiere, Pflanzen und Pilze.

Wohlfahrtsfunktion

Eine der vier im Österreichischen Forstgesetz festgeschriebenen Funktionen des Waldes ist die Wohlfahrtswirkung, also der positive Einfluss des Waldes auf die Umwelt. Dazu gehört die Rolle des Waldes im Wasserkreislauf, seine Wirkung auf das Klima und die Filterung und Erneuerung von Luft.

X

Xylem
Das Xylem bezeichnet das Leitgewebe von Pflanzen, in dem Wasser von den Wurzeln zu den Blättern transportiert wird. Bei Bäumen und Sträuchern entspricht es dem Holz in Stamm, Wurzeln und Ästen.

 

Suchen Sie noch weitere Begriffe oder wollen mehr über bestimmte Waldthemen wissen? Vielleicht kann unsere nützliche Linksammlung weiterhelfen.

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