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Waldbrand aus der Fernung

Wenn’s heiß hergeht 

90 % der Waldbrände menschengemacht

Waldbrand

Nachrichten über die Waldbrände Südeuropas beherrschen dieser Sommertage die Schlagzeilen. Hitze und Trockenheit fördern die Ausbreitung der gefährlichen Feuer, die im Zuge des Klimawandels auch in unseren Breiten häufiger werden.

Feuerliebende Ökosysteme

Dabei gehören Waldbrände in einigen Regionen der Erde, wie etwa den borealen Nadelwäldern Nordamerikas und Kanadas oder der Savanne, zur natürlichen Dynamik des Ökosystems. Manche Pflanzen und Tiere in Gebieten mit besonders häufigen Feuern haben sich so gut an diese Störungen angepasst, dass sie sogar auf Brände angewiesen sind, beispielsweise um sich fortzupflanzen. Dabei spricht man auch von „Pyrophilie“, also „Feuerliebe“. So öffnen sich die Zapfen einiger Kiefernarten erst bei Feuereinwirkung und können keimen. Eukalyptusbäume wiederum, die selbst feuerfest sind, weisen eine so hoch entzündliche Laubstreu und Borke auf, dass sie das Auftreten von Waldbränden fördern. So können sie weniger brandresistente Konkurrenten ausschalten. Auch von etwa 40 Insektenarten ist bekannt, dass sie auf Feuer angewiesen sind. Manche Käferarten, wie der Kiefernprachtkäfer, verfügen sogar über spezielle Wärmesensoren, mit deren Hilfe sie Waldbränden folgen, um dann im verkohlten Holz ihre Eier abzulegen.

Waldbrand meist durch Menschen verursacht

In der natürlichen Dynamik der mitteleuropäischen Wälder treten solche Feuer jedoch nur selten und sehr kleinflächig auf. Fakt ist, dass weltweit rund 90 % aller Waldbrände indirekt oder direkt vom Menschen verursacht werden, etwa durch weggeworfene Zigaretten, außer Kontrolle geratene Lagerfeuer oder auch gerissene Stromleitungen. Entgegen der häufig verbreiteten Meinung ist ein Entzünden von Bränden durch Glasscherben oder Flaschen im Wald eher unwahrscheinlich. Die  einzig relevante natürliche Brandursache im österreichischen Wald, die vor allem in Gebirgsregionen von Bedeutung ist, sind Blitzschläge.

Wie bei jedem Feuer hat auch die Entstehung von Waldbränden drei Voraussetzungen: Sauerstoff, brennbares Material und Zündenergie. Ob und in welcher Form ein Waldbrand ausbricht, hängt vor allem von der Witterung, der Tageszeit und dem vorhandenen Brennmaterial (z.B. trockene Äste, Blätter, Baumstümpfe,…) ab.

Je nach Ausgangssituation treten die Feuer dabei in verschiedenen Formen auf: Unterirdische Erdfeuer breiten sich langsam aus und werden von Streu und Humus im Waldboden gespeist. Werden an der Bodenoberfläche niedrige Pflanzen wie Büsche und Kräuter sowie heruntergefallene Äste und Laub verbrannt, spricht man von Bodenfeuern. Besonders heftige Brände, die vom Waldboden bis hoch in die Baumkronen wandern, nennt man Kronenfeuer. Sie werden von starkem Wind und steilen Hängen begünstigt und benötigen dicht stehende Bäume und viel Brennstoff.

Feuerverbote im Wald unbedingt befolgen

In unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft gefährden Waldbrände häufig Menschenleben - entweder direkt oder indirekt, wenn beispielsweise der Schutz vor Steinschlag oder Hangrutschungen durch den Wald nicht mehr gegeben ist. Aus diesem Grund werden in heißen, trockenen Perioden wie derzeit häufig Feuerverbote verhängt. Hält man sich an diese Verordnung, werden Waldbrände vermieden und die heimische Natur geschützt.

Waldbrände werden beispielsweise auch im Film Schäden und Schädlinge aus der Reihe „GENial- Der Wald im Klimawandel“ oder im Lehr- und Lernpaket „Tipps vom Kniggs im Wald“ aufbereitet.

(Text: Josef Hinterberger & Valerie Findeis|WALD trifft SCHULE)

 

Mehr zum Thema:

https://boku.ac.at/wabo/waldbau/forschung/themen/bewirtschaftungskonzepte/waldbewirtschaftung-und-klimaaenderung/waldbrand

https://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/5259-rtkl-feueroekologie-neues-leben-nach-dem-brand

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/feueranpassung/24329

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