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Herbstlaub

Welttag der Wissenschaften am 10. November

Zum Welttag der Wissenschaften am 10. November rücken wir die Forschung rund um den Wald in den Mittelpunkt.

Grafiken zur Waldflächenentwicklung

Knapp die Hälfte der österreichischen Landesfläche ist mit Wald bedeckt, ein guter Grund, ihn näher unter die Lupe zu nehmen. Er ist aber nicht nur flächenmäßig erforschenswert. Als wichtiges Ökosystem ist er Lebensraum für Tiere und Pflanzen, liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, schafft Arbeitsplätze, prägt Landschaften und wird als Ort für Ruhe und Erholung zunehmend wiederentdeckt. Er schützt vor Naturgefahren und bietet Lösungen für Herausforderungen, mit denen wir in Zukunft im Zuge des Klimawandels rechnen müssen. Viele weitere Gründe also, um ihn gut zu kennen und zu erforschen.

Die Vereinten Nationen haben zahlreiche jährlich stattfindende Gedenktage ins Leben gerufen, die unterschiedliche Aspekte unseres Lebens und der Gesellschaft in den Fokus rücken. Der Welttag der Wissenschaften erinnert an den Beitrag der Forschung zu Frieden und Entwicklung. Auch die Erforschung des Waldes trägt zu einer nachhaltigen Zukunft bei.

Waldforschung ist vielschichtig

Beim Hören des Begriffs Forschung kann es leicht passieren, dass klischeehafte Bilder vor dem geistigen Auge erscheinen: Menschen in Labormänteln, die bunte Reagenzgläser grüblerisch betrachtend schütteln, endlos lange Zahlentabellen am Computer bearbeiten oder in wissenschaftliche Publikationen vertieft sind. Auch die Erforschung des Waldes findet in Labors und vor Computern statt. Zum Beispiel, wenn Waldbodenproben oder die genetische Information von Waldbäumen untersucht werden, wenn bestehende Waldflächen mit Hilfe von GIS (geografischen Informationssystemen) visualisiert, zukünftige Veränderungen des Klimas und die Auswirkungen auf den Wald durch Modelle angenähert und die zahlreichen Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen aufbereitet werden.

Aber Waldforschung findet auch im Jahr 2020 noch immer auch draußen unter dem Blätterdach des Waldes statt. Sie bringt schweißtreibende Fußmärsche in unwegsamem Gelände mit sich, detailreiche Aufnahmeprotokolle, wettererprobte Feldausrüstung sowie natürlich gut eingespielte Teams neugieriger Waldforscher*innen, die durch zahlreiche Außendienste sowohl Routine als auch Erfahrung und Wissen mit sich bringen, das man hinter dem Schreibtisch allein aus Büchern heraus nicht erwerben kann.

Wie geht es dem Wald?

Um das herauszufinden, muss man den Österreichischen Wald wie seine Westentasche kennen, ihm in regelmäßigen Abständen einen Besuch abstatten und sich nach seinem Befinden erkundigen. Das macht die Waldinventur des BFW seit vielen Jahren. Forscher*innen schwärmen jedes Jahr monatelang in den Wald aus, erheben an über 5.500 Stellen in Österreichs Wäldern Daten und Zahlen und werten diese anschließend wissenschaftlich aus. Ein ganz schön aufwendiges Unterfangen für die einfache Frage „Wie geht es dem Wald in Österreich?“.

Fragen über Fragen: Forschung für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft

Um diese simpel anmutende Frage beantworten zu können, geht die Waldforschung vielen speziellen und präzisen Fragestellungen nach, die sowohl ökologischer und ökonomischer als auch sozialer Natur sind. Waldforscher*innen fragen danach, welcher Wald wo in Österreich wächst und welche Baumarten die jeweiligen Wälder prägen – und in Zukunft im Hinblick steigender Temperaturen und des Klimawandels prägen werden. Sie erforschen den Einfluss von Umweltstress auf den Wald und die Wechselwirkung des Waldes mit seiner belebten und unbelebten Umwelt. Sie prüfen, welche Formen nachhaltiger Bewirtschaftung sich wie auf den Wald auswirken, um die Leistungen des Waldes auch langfristig sicherstellen zu können. Sie eruieren Gefahren für den Wald, z.B. durch Schadinsekten, und beschäftigen sich intensiv mit verschiedensten Naturgefahren, die Einfluss auf den Wald haben und bei denen der Wald wiederum zum Schutz für uns Menschen essentiell ist. Waldforscher*innen interessieren sich für die Biodiversität im Wald, wie sie erhalten, gefördert und geschützt werden kann und wie der Wald so Partner im Wettlauf gegen den globalen Biodiversitätsverlust sein kann.

Darüber hinaus arbeitet die Waldforschung an einem der brennendsten Themen unserer Zeit, dem Klimawandel. Dabei beschäftigt sie sich mit der Frage, welche Bedeutung dem Wald in einer sich erwärmenden Welt zuteil wird, nicht nur, um den Rohstoff Holz und Arbeitsplätze sichern zu können, sondern auch die mit dem Wald untrennbar verbundenen Ökosystem(dienst)leistungen. Ganz praxisbezogen kann die Waldforschung dann Empfehlungen geben, welche Baumarten sich in Zukunft am besten für das sich ändernde Klima eignen und wie man den Wald heute dafür schon fit machen kann. Fragen über Fragen also, aber auch Antworten.

All diese Fragen und Antworten haben nicht nur österreichweit betrachtet große Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung und im weitesten Sinn auch eine friedliche Gesellschaft. Der Wald beeinflusst unser aller Leben an vielen Ecken und Enden, daher ist es wichtig, ihn zu erforschen, über seinen Zustand Bescheid zu wissen und auf ihn aufzupassen. Für ihr Engagement in dieser Sache wollen wir den Waldforscher*innen an diesem besonderen Gedenktag DANKE sagen!

Um zurück auf die Frage zu kommen, wie es dem Wald in Österreich nun eigentlich geht, kann man in Anbetracht folgender drei Fakten wohl mit einem überzeugten „gut!“ antworten:

  1. 47,9 % der Österreichischen Staatsfläche sind mit Wald bedeckt.
  2. Österreichs Wald wächst jedes Jahr, nämlich um eine Fläche von rund 4762 Fußballfeldern.
  3. Rund 85 % des nachwachsenden Holzes (bzw. der 4762 Fußballfelder!) werden nachhaltig genutzt. Das macht Österreich weniger abhängig von fossilen Ressourcen und trägt zu einer nachhaltigeren Welt bei.

Sind Sie neugierig geworden, welche Themen es rund um den Wald zu erforschen und zu entdecken gibt? Dann klicken Sie sich durch unsere vielschichtigen Materialien und bereichern Sie Ihren Unterricht mit spannenden Wissensinhalten und praxistauglichen Experimenten!  

(Text: Franziska Krainer und Monika Humer)

Quelle: Österreichische Waldinventur (ÖWI) http://bfw.ac.at/rz/wi.home 

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