Unterschiedlich und doch verwandt
Sie sind eine vielfältige Familie von Beutegreifern, die die österreichischen Wälder durchstreifen. Gemeinsam sind den Marderartigen der längliche Körperbau mit kurzen Beinen, die relativ kleinen Ohren sowie die Lebensweise als Beutegreifer.
Der wohl bekannteste heimische Vertreter ist der Steinmarder, auch „Hausmarder“ genannt. Bekannt ist er den meisten wohl als ungebetener Gast in Dachböden und Hühnerställen, oder auch aufgrund seiner Neigung, Autokabel durchzubeißen. Die anpassungsfähigen Tiere gelten als klassische Kulturfolger, das bedeutet, sie fühlen sich auch in Großstädten wohl und haben sich an die Veränderung ihres Lebensraums durch die Menschen angepasst.
Im Gegensatz dazu ist der nächste Verwandte des Steinmarders, der Baummarder, ein selten gesehener Geselle, der sich meist in Baumkronen aufhält. Beide Arten sind hervorragende Kletterkünstler und Allesfresser.
Deutlich größer und plumper gebaut als Baum- und Steinmarder ist der Dachs. Er ist unschwer an seiner schwarz-weißen Streifenzeichnung zu erkennen und lebt am Boden, wo er trotz seines starken Raubtiergebisses lieber nach Kleintieren und Früchten sucht. Meister Grimmbart, wie er in der Fabel genannt wird, lebt im Familienverband in Erdbauten, die meist zahlreiche Ausgänge besitzen. So gemütlich scheinen die Dachsbauten zu sein, dass sich häufig auch Füchse als Nachmieter finden.
Mit nur 17 cm Körperlänge ist das Mauswiesel das kleinste Familienmitglied der Marderartigen und das kleinste Raubsäugetier der Welt überhaupt. Wie der Name schon sagt, ernährt sich dieser Jäger von Mäusen. Eine Besonderheit des Mauswiesels ist, dass es in manchen Regionen sein rötlich-braunes Fell im Winter durch einen weißen Pelz ersetzt und so im Schnee besser getarnt ist.
Den gleichen Fellwechsel führt das Große Wiesel durch, das auch den Namen Hermelin trägt und an seiner schwarzen Schwanzspitze erkennbar ist. Sein Winterpelz war seit dem Mittelalter begehrt und Königen und anderen hohen Persönlichkeiten vorbehalten.
Für seinen sprichwörtlichen Gestank wiederum ist der Iltis bekannt. Das stark riechende Sekret dient zur Reviermarkierung und zur Abwehr von Feinden. Ihr dunkles Fell weist im Gesicht eine weiße Zeichnung und schwarze Augenflecken auf, die an eine Maske erinnern. Frösche, Mäuse und sogar Schlangen stehen am Speiseplan des in Europa weit verbreiteten Iltis‘, der in seinem Bau gerne auch Nahrungsvorräte lagert.
Anders als seine Verwandten hält sich der Fischotter einen großen Teil seines Lebens im Wasser auf und ist perfekt an diesen Lebensraum angepasst. Mit seinem stromlinienförmigen Körper, dem muskulösen Schwanz und Schwimmhäuten zwischen den Zehen ist er ein wahrer Schwimmkünstler. Sein dichtes Fell wärmt den Otter dabei auch in kalten Gewässern. Speziell sind auch seine langen Tasthaare, die selbst im Wasser vom Kopf abstehen und dem Jäger bei der Orientierung und Nahrungssuche helfen. Wie der Name schon sagt, ernähren sich Fischotter am liebsten von Fisch, aber auch Krebse und andere Flussbewohner werden von ihnen verzehrt.
So präsentieren sich die Marderartigen also als sehr vielfältige Familie. Weitere spannende Fakten zu diesen und anderen Waldbewohnern finden sich in der Unterlage Säugetiere – Kärntens wertvolle Natur in unserer Materialsammlung.
Mehr dazu:
https://www.ooeljv.at/home/rund-um-die-jagd/wild-und-natur/jagdbare-tierarten-2/haar-raubwild/
https://www.wildtierportal.bayern.de/wildtiere_bayern/index.php