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Ohne Moos nix' los

Pioniere der Weltgeschichte im Porträt

Moos in der Nahansicht
bemooster Baumstumpf

Sie gehören zu einer uralten Pflanzengruppe, die meist dort wächst, wo andere Pflanzen keine Chance haben und überdauern häufig sogar Austrocknung oder Erfrieren: Moose, die häufig einen unscheinbaren, grünen Pelz auf Felsen und Baumstämmen bilden, sind ein wichtiger Lebensraum und haben vielerorts große Bedeutung für den Wasser- und Nährstoffhaushalt.

Pioniere der Weltgeschichte

450 Millionen Jahre vor unserer Zeitrechnung, lange vor den ersten Dinosauriern an Land entwickelten sich Moose als die ersten Landpflanzen, vermutlich aus Algen, die Photosynthese im seichten Meerwasser betrieben. Erst rund 100 Millionen Jahre später kann die Gruppe der Samenpflanzen nachgewiesen werden, zu der alle heute bei uns heimischen Baumarten und generell alle blühenden Pflanzen zählen. Moose, die zu den Sporenpflanzen gezählt werden, unterscheiden sich deutlich von den evolutionär später entwickelten Samenpflanzen. Sie bilden keine Leitgefäße mit Wurzeln aus, um Wasser und Nährstoffe vom Boden zu transportieren oder stabilisierende Stoffe einzulagern, wie es etwa Bäume im Holz tun. Nährstoffe werden von ihnen daher meist über den Niederschlag aufgenommen.

Ein weiterer Unterschied zu höher entwickelten Pflanzen liegt darin, dass Moose keine Samen oder Früchte ausbilden. Stattdessen haben sie zwei Vermehrungsphasen, die man „Generationen“ nennt. Auf die Phase der „geschlechtlichen Generation“ (Gametophyt), in der männliche und weibliche Pflanzenteile ausgebildet werden, folgt die „ungeschlechtliche Generation“ (Sporophyt). Hier entsteht nach der Befruchtung der weiblichen Pflanzenteile eine Kapsel mit Sporen, die auf der Mutterpflanze sitzt. Wenn diese Sporen freigelassen werden, keimen aus ihnen wiederum Gametophyten, also die männlichen und weiblichen Pflanzenteile, und der Kreislauf beginnt von vorne.

Ökologische Nischen

Eine weitere Besonderheit der Moose ist ihre Fähigkeit, unter extremen Bedingungen zu gedeihen. Da die Pflanzen nicht sehr groß werden, sind sie höher wachsenden Konkurrenten unterlegen. Dort, wo andere Pflanzen nicht wachsen können – etwa auf Felsen oder auf sehr dunklen Standorten, können sich Moose jedoch behaupten. Sie sind nicht auf die Nährstoffe im Boden angewiesen und können daher Orte ohne Bodenschicht als erste besiedeln. Einige Arten können außerdem lange Trockenzeiten überdauern. Generell fungieren Moose als Wasserspeicher. Gleichzeitig bietet der grüne Polster vielen Insekten und Schnecken ein Zuhause. Moose stellen damit ein eigenes Ökosystem für sich dar.

Nützliche Spezialisten

Unter den ca. 20.000 Moosarten, die es auf der Welt gibt, haben sich im Lauf der Evolution auch viele echte Spezialisten gebildet. So sind etwa Torfmoose, die sehr viel Wasser speichern können, maßgeblich für die Bildung von Hochmooren, einem ganz besonderen Lebensraum, verantwortlich. Die Pflanzen wachsen nach oben hin fast unbegrenzt weiter, während die unteren Teile, die von der Luft abgeschlossen werden, nach und nach absterben. Die früher weit verbreitete Nutzung des so entstandenen Torfs als Brennstoff ist heute in Mitteleuropa aus Natur- und Klimaschutzgründen sehr stark reduziert. Andere Moose wurden historisch unter anderem als Wundauflage, Toilettenpapier und Isolierung in Holzhäusern verwendet. Heute spielen die Pflanzen als Bioindikatoren eine Rolle, da sie vergleichsweise rasch auf Umweltveränderungen reagieren und beispielsweise Luft- oder Wasserverunreinigungen anzeigen.

Weitere Details rund um Torfmoose finden sich z.B. im Mitmachheft „Abenteuer Moor“.

Mehr dazu:

https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/moose/43933

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