(Wald-) Boden unter den Füßen
Gerade jetzt bietet sich der Ausflug in den Wald an. Dabei das Augenmerk auf den Boden des Waldes zu legen, lohnt.
Böden, die dünne, aber überaus belebte Haut der Erde, sind wenige Zentimeter bis einige Meter dick. Sie setzen sich aus mineralischem und organischem Material zusammen. Die erste Komponente entsteht durch starke Verwitterung von Gestein, die zweite infolge der Zersetzung von abgestorbenem pflanzlichen und tierischen Material, das zu Humus wird. In einer Handvoll gesundem Waldboden sind mehr Lebewesen zu finden als Menschen auf der Erde. Insekten, Spinnentiere, Regenwürmer, Nematoden, Asseln, Milben, aber auch andere Lebewesen wie Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen bevölkern ihn. Waldboden ist somit wichtig für die Biodiversität.
Trinkwasserlieferant und CO2-Speicher
Weiter zeigt auch ein Blick auf andere wichtige Funktionen, wie wertvoll fruchtbarer Boden ist: Als Filter reinigt er das Wasser und wandelt Schadstoffe wie Pestizide und Schwermetalle um. Waldboden ist aufgrund seiner Durchwurzelung ein stabiler Raum, in dem Wasser, Luft und Nährstoffe zirkulieren. Er zersetzt mit Hilfe von Mikroorganismen und durch Verwitterung Gesteine und organisches Material und gewinnt daraus Nährstoffe. Als Wasser- und CO2-Speicher ist er ein positiver Faktor in Zeiten des Klimawandels: Von den 900 Megatonnen gespeicherten Kohlenstoffs in Österreichs Böden sind 59 % im Waldboden gespeichert. Außerdem ist er auch ein natürliches Archiv, denn Boden konserviert und trägt Natur- und Kulturgeschichte in sich. Wissenschaftliche Disziplinen, wie die Geologie oder Paläontologie, setzen sich damit auseinander. Mehr Details finden Sie in der Broschüre „Wertvoller Waldboden".