Nicht nur am 15. Februar, dem Tag des Regenwurms, sollte diesem wichtigen Bewohner der heimischen Böden Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Denn Regenwürmer spielen eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf: Die blinden, tauben und stummen Gesellen zersetzen Kompost und abgestorbene Biomasse und scheiden sie als nährstoffreiche Erde, dem sogenannten „Wurmhumus“ wieder aus. Indem sie die Erde ständig umgraben, tragen die Würmer außerdem dazu bei, dass der Boden gelockert wird. Wurzeln können so mehr Platz finden. Auch wird dadurch die Wasserversorgung der Pflanzen verbessert. Solche porenreiche Böden können außerdem bei starken Regenfällen mehr Wasser aufnehmen, was in weiterer Folge das Hochwasserrisiko verringert.
Bodenversiegelung, saure Böden, Überdüngung, Fressfeinde und die Ausbreitung exotischer Regenwurmarten, wie der Schwarzkopfregenwurm stellen eine Gefahr für die circa 65 Regenwurmarten dar, die in Österreich heimisch sind.
Für ihre komplexe Rolle im Bodengefüge wirkt der Körperbau eines Regenwurms überraschend simpel – diese wirbellosen Tiere bestehen im Großen und Ganzen hauptsächlich aus einem Schlauch, der mit Ringen versehen ist. Ihre Sinnesorgane sind stark reduziert, die Atmung erfolgt über die Haut.
Dass ein derart einfach gebauter Organismus eine solche Bedeutung für uns Menschen hat, fällt vielleicht schwer zu glauben. Doch schon der Begründer der Evolutionstheorie Charles Darwin erkannte ihre tragende Rolle und widmete den Regenwürmern mit dem Werk „Die Bildung der Ackererde durch die Thätigkeit der Würmer“ (1881) ein eigenes Buch, und schrieb:
„Man kann wohl bezweifeln, ob es noch viele andere Thiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben, wie diese niedrig organisierten Geschöpfe.“
Weitere Infos: http://www.regenwuermer.info/