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Zwei Kreuzschnäbel an einer Wasserstelle

Der Kreuzschnabel

Nicht ganz so wie die anderen

Kreuzschnäbel an einem Brunnen

Während die meisten unserer Vogelarten im Frühjahr mit dem Brüten beginnen, sind die Jungen des Fichtenkreuzschnabels um diese Zeit längst geschlüpft. Als einziger heimischer Vogel brütet dieser Verwandte der Finken, der in Fichtenwäldern im Raum der Alpen und der Böhmischen Masse lebt, auch im Winter. Grund für dieses eigenwillige Verhalten ist die Leibspeise des Fichtenkreuzschnabels, die während der Brutzeit in Fülle vorhanden ist: Die Samen der Fichten.

Die frisch geschlüpften Kreuzschnäbel sind an die kalten Temperaturen angepasst und können in ihren Nestern hoch oben in den Baumkronen von Fichten und Tannen in einen physiologischen Ruhezustand, also eine Art „Winterstarre“ fallen. Um sie wieder zu wecken, legen sich die Eltern, auf die jungen Vögel um diese zu wärmen. Nach dem Erwachen werden die grau gefiederten Jungvögel mit Samen der Fichte, der Lärche, der Tanne oder auch der Birke gefüttert. Neben der pflanzlichen Kost werden aber auch Insekten und Spinnentiere gefressen.

Namensgebend für den Fichtenkreuzschnabel ist übrigens der auffällige, an der Spitze überkreuzte Schnabel. Durch diese Besonderheit ist der Singvogel kaum zu verwechseln. Ebenso auffällig ist das rötliche Federkleid der Männchen, während weibliche Kreuzschnäbel gelblich gefärbt sind. In den ersten Lebenstagen ist der Schnabel noch gerade, erst nach etwa einem Monat entwickelt sich entweder eine linke oder rechte Überkreuzung.

Aufgrund der ungewöhnlichen Schnabelform ranken sich viele Legenden um den Vogel: So soll er bei der Kreuzigung Christi versucht haben, die Nägel vom Kreuz zu lösen und sich dabei den Schnabel verbogen oder aber als Dank von Jesus den gekreuzten Schnabel erhalten haben. Andere Sagen verbinden den Kreuzschnabel mit dem nordischen Gott Thor oder sagen ihm heilende Kräfte zu, wenn er über einem Krankenbett wacht.

Jedenfalls hilft die spezielle Schnabelform dem Singvogel, die Schuppen der Zapfen aufzudrücken und so an seine Leibspeise, die Samen der Nadelbäume zu gelangen. Aufgrund dieser Spezialisierung  legen die Kreuzschnäbel ihre Brutplätze oft dort an, wo es gerade viele Fichtensamen gibt. Auch beim Klettern ist der eigenwillige Schnabel von Vorteil, da sich die Vögel mit ihm in Ästen oder Zapfen festbeißen können, während sie sich mit einem freien Fuß von Ast zu Ast weiterhanteln.

Weitere interessante Fakten über die bunte Welt der Vögel finden sich auch in der Broschüre „Vogelgeschichten – Geschichten heimischer Vögel zum weitererzählen“.

 

(Text: Josef Hinterberger|WALD trifft SCHULE)

Mehr dazu:

https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2896163/

https://www.naturparke.at/ueber-uns/biologische-vielfalt/fichtenkreuzschnabel/

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