In unserer Heimat hat jeder Quadratmeter Landfläche eine*n oder mehrere Besitzer*innen. Und so gibt es auch eine große Zahl verschiedener Waldeigentümer*innen.
Diese erhalten ihre Waldflächen und bewirtschaften sie nach dem strengen Österreichischen Forstgesetz auf nachhaltige Weise. Denn neben der Sicherung der eigenen Existenz tragen Waldbewirtschafter*innen auch zur langfristigen Bereitstellung der vielfältigen Wirkungen des Ökosystems bei. So besteht beispielsweise die Verpflichtung, auf geernteten oder durch Kalamitäten zerstörten Waldflächen dafür zu sorgen, dass junge Bäume nachkommen. Ebenso werden die zahlreichen Funktionen des Waldes bei der Bewirtschaftung berücksichtigt, um unter anderem seine Wirkung als Schutz vor Naturgefahren, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Trinkwasser- und Luftfilter, nachhaltiger Rohstoffproduzent und Arbeitsplatz im ländlichen Raum nachhaltig zu sichern.
Fast die Hälfte Österreichs ist bewaldet, davon entfallen 82 % der Waldfläche auf rund 145.000 private Eigentümer*innen. Die restlichen 18 % fallen dem sogenannten „öffentlichen Wald“ zu und werden von den Österreichischen Bundesforsten, Gemeinden oder Bundesländern betreut. Mehr als die Hälfte der Waldfläche gehört privaten Kleinwaldbesitzer*innen mit einer Fläche unter 200 Hektar, wobei hier durchschnittliche 9,2 Hektar auf eine*n Eigentümer*in kommen. Der Waldbesitz in Österreich ist also sehr kleinstrukturiert.
Vertreten durch die Österreichischen Bundesforste (ÖBf AG) ist der Staat selbst der größte heimische Waldbesitzer. Gleich darauf folgt übrigens die Stadt Wien, deren Quellschutzwälder rund um die Wiener Hochquellwasserleitungen im Rax-Schneeberggebiet sowie im Hochschwabgebiet von großer Bedeutung für die Trinkwasserversorgung der Großstadt sind. Der größte private Forstbetrieb, Mayr-Melnhof Saurau, liegt in der Steiermark.
Mit einer stolzen Waldfläche von mehr als 4 Millionen Hektar gilt Österreich zu Recht als Waldland. Für 93% der Einwohner ist dieses Ökosystem Teil ihrer Kultur. Zu Erholungszwecken dürfen wir alle den Wald betreten. Um ein harmonisches Miteinander aller Waldnutzer*innen zu sichern, können die folgenden Tipps bei jedem Waldspaziergang helfen:
- Rücksichtnahme auf alle anderen Waldnutzer*innen – ob andere Freizeitnutzer*innen, Waldarbeiter*innen, Jäger*innen, aber auch auf alle Tiere und Pflanzen
- Fahrradfahren, Reiten und Zelten nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des*r Eigentümers*in
- Achtgeben auf Jungwaldflächen, auf denen die Bäumchen unter 3 Meter hoch sind: Sie können sehr leicht beschädigt werden und dürfen daher nicht betreten werden.
- Aus Sicherheitsgründen sind gefährliche Bereiche wie Holzlagerplätze und Gebiete, in denen gerade Bäume gefällt werden, zu meiden (Kennzeichnung „Forstliches Sperrgebiet“).
- Manches Mal finden sich auch Wild-Ruhezonen, jagdliche Sperrgebiete oder Bereiche von Wildfütterungen, die auch nicht betreten werden dürfen
Weitere Tipps zum rücksichtsvollen Miteinander im Wald bieten etwa auch die Lernszenarien „Tipps vom Kniggs im Wald“.
(Text: WALD trifft SCHULE)
Mehr Infos:
https://bfw.ac.at/rz/bfwcms.web?dok=10544
https://www.waldverband.at/wp-content/uploads/2016/04/folder_wem_gehoert_oesterreichs_wald_end.pdf