Gerade jetzt sind Waldbesitzer*innen besonders damit beschäftigt, Fichten auf Anzeichen wie Bohrmehl am Stammfuß und Einbohrlöcher mit Harzfluss am Stamm zu prüfen. Denn wenn die kleinen Puppen oder auch Jungkäfer, die zurzeit in der Borke befallener Fichten leben, übersehen werden und der Baum nicht entfernt wird, kann das verheerende Auswirkungen auf den restlichen Waldbestand haben.
Während das Auftreten einzelner Borkenkäfer im Wald kein Problem darstellen würde, können durch Massenbefälle ganze Waldbestände absterben.
Vor allem der Buchdrucker, der häufigste heimische Borkenkäfer, macht Österreichs Fichtenwäldern aufgrund immer häufigerer Massenvermehrungen besonders zu schaffen. Tatsächlich erinnern die Larvengänge, die der Buchdrucker in die Borke seiner Wirtsbäume frisst, an Schriftzeichen.
Hohe Temperaturen und Trockenheit kommen dem Käfer gerade recht, da er sich dann schneller entwickelt und mehrere Generationen pro Jahr hervorbringt. Die erwachsenen Buchdrucker verlassen dabei den Brutbaum und legen ihre Eier in anderen Bäumen ab. Befallene Bäume werden daher vom Forstpersonal so schnell wie möglich aus dem Wald gebracht, um ein Ausfliegen der entwickelten Borkenkäfer und in der Folge den Befall vieler weiterer Bäume zu verhindern.
Ist es jedoch zu spät und die fertig entwickelten Käfer haben ihre Brutstätte verlassen, können abgestorbene Bäume als Totholz im Waldökosystem wichtige Dienste leisten. Einige Vögel und seltene Insektenarten sind auf Totholz als Lebensraum und Nahrung angewiesen.
Im Mitmachheft „Abenteuer Totholz“ begleitet die Schnecke Quassel die Vermittlung vieler weiterer spannender Informationen zum Thema Totholz im Wald – ideal für die Volksschule!
(Valerie Findeis, 19.6.2020)